Geschichte
Die erste Epoche 1908 - 1936
Leider kann über das Gründungsjahr und über die ersten zwei Jahrzehnte nicht viel berichtet werden. Nur Aufzeichnungen im Kassenbuch geben ein wenig Auskunft.
So zählte der Verein im Jahr 1908 21 Mitglieder und 20 Ehrenmitglieder, die einen monatlichen Beitrag von 20 bzw. 5 Pfennigen zu entrichten hatten. Außerdem bestellte man für jedes Mitglied ein Matutinbüchlein zu 20 Pfennigen. Daraus ist ersichtlich, dass das "Katholisch" im Vereinsleben ein wesentlicher Punkt gewesen ist. Hier handelt es sich um ein Gebetbuch der Kirche.
Konkurrenz durch Sportverein
Große Sorge bereitete Präses Lingg die Gründung eines Sportvereins. Am 12. Juli 1931 hatte der Sportverein seine Gründungsversammlung. Dieses Vorhaben passte dem Präses nicht in sein Konzept, daher wandte er sich in einem Schreiben an die Mitglieder des gerade entstehenden Vereins und brachte darin seine Bedenken zum Ausdruck. Die Vorstandschaft des Sportvereins wurde zu einer Ausschusssitzung des Burschenvereins geladen, wozu aber nur Vorstand Michael Kefer erschien. Bei dieser Sitzung km es zu folgender Abmachung:
Das Theaterspiel
Von allem Anfang an gehörte das Theaterspiel zum festen Programm des Burschenvereins. Nur gelegentlich wurde diese Tradition unterbrochen. Gespielt wurde damals immer in der Weihnachtszeit. Die Vielzahl der Aufführungen, sechs z.B. 1914, mag ein Beweis sein für das Können der damaligen Theatergruppe, rührt aber vielleicht auch daher, dass es kein Fernsehen oder sonstige Angebote dieser Art gab.
Wiedererstehung 1952
1952 wurde auf Wunsch von Herrn Pfarrer Dr. Anton Troll, Präses, und unter Begeisterung der männlichen Jugend von Ehekirchen eine Versammlung zur Gründung des Burschenvereins einberufen. Durch Vorträge von Präses Troll, durch das Einlernen von Liedern sowie durch das altbewährte Theaterspiel brachte die neue Vorstandschaft unter Vorstand Franz Wintermayr den Verein wieder in Schwung.
Die Fahne im Mittelpunkt
- 1910: Weihe der Fahne
- 1952: Weihe der renovierten Fahne
- 1988: Weihe der abermals renovierten, jedoch fast völlig erneuerten Fahne in Hohenwart.
- 2001: Renovierung der Fahne
Patenschaften
Viermal wurde der Verein zum Patenamt eingeladen:
- 1921: Patenverein in Klingsmoos
- 1961: Patenverein in Buch-Holzkirchen
- 1976: Patenverein in Buch-Holzkirchen
- 2011: Patenverein in Buch-Holzkirchen
Die 50iger und 60iger Jahre
Stolz kam der Verein auf die ausgehenden 50iger, und die beginnenden 60iger Jahre sein. Vom 26. Oktober des Jahres 1958 bis zum 11. Dezember lief eine Vortragsreihe von 13 Abenden. Von sozialpolitischen Themen angefangen, über Rechtsfragen, Pendlerprobleme, Gesundheitspflege bis hin zum Thema Familie, Kirche- und Christus reichte der behandelte Stoff.
Kleider- und Papiersammlungen
Auch Kleider- und Papiersammlungen haben von Zeit zu Zeit im Leben des Vereins ihren Platz gehabt.
Im Jahre 1965 wurde diese Serie unter dem Leitwort: "Rumpelkammer" zugunsten - der notleidenden Bevölkerung Lateinamerikas gestartet. Weitere Aktionen dieser Art gab es 1967, 69 und 70.
Deutsch- Französische Jugendbegegnungen
In den 60iger, 70iger und 80iger Jahren kam es immer wieder zu treffen zwischen deutschen und
französischen Jugendlichen. Bereits im Juli 1964 weilte eine französische Mädchengruppe für eine Nacht in Ehekirchen.
Im Juli 1972 wurde aus dem bescheidenen Anfang eine deutsch-französische Woche.
Judasfeuer
Das Abbrennen eines Judasfeuers in der Osternacht hat beim Burschenverein Ehekirchen bereits seit frühesten Jahren Tradition. Je nach Lust und Laune kam es mal zu größeren, mal zu kleineren Feuern. Immer ist es ein ganz besonderes Gefühl, wenn Mitglieder und Gäste, bei etwas Speis und Trank, ganz gemütlich am berüchtigten Feuer sitzen.
Maibaum
Seit Anfang an stellt der Burschenverein den Maibaum in Ehekirchen auf. Beim Maibaumwettbewerb 1974 konnten die Burschen mit ihrem Baum von 36,30 Meter Höhe den ersten Preis gewinnen. Es bedurfte allerdings eines dritten Anlaufes, denn die ersten beiden Bäume brachen beim Fällen. Das Problem Waldsterben schlug auch in dieser Angelegenheit durch und führte zu der Frage, ob es noch angebracht ist, jedes Jahr einen Baum für diesen Zweck zu opfern.
Waldweihnacht
1974 kam es zu einer ersten Waldweihnacht. Wenn auch nicht jedes Jahr weihnachtliche Stimmung, sprich Schnee, herrschte, so war man doch immer bemüht diese Sache zu einer Einrichtung werden zu lassen. Vorweihnachtliche Musik, besinnliche Texte und ein Glas Glühwein sorgten für eine ansprechende Atmosphäre. Alt und Jung machten sich am 4. Adventsonntag auf den Weg um einen besinnlichen Abend unter dem Lichterbaum miterleben zu können.
Ausflüge
Neben den bereits angeführten Aktivitäten machte der Burschenverein gelegentlich Ausflüge, hielt ab und zu ein Gartenfest, spielte hin und wieder Fußball, oder beteiligte sich an der Aktion Saubere Landschaft. Die politische Gemeinde vertrat er einige, Male beim Wettsägen auf dem Ehekirchener Hochzeitsfest.
Rosenmontagsball
Was sich seit seiner Einführung im Jahr 1963 gehalten Hat, durch alle Jahre hindurch ist der Rosenmontagsball. Bis zum Jahre 1978 fanden sie im Gasthaus Berger statt. Die Platzfrage drängte sich immer mehr in den Vordergrund. Der Bergersaal wurde zu klein und andererseits spielten Meinungsverschiedenheiten eine Rolle.
Fahnenweihe 1988
Das großartigste Fest in der bis jetzt schon fast 100-jährigen Geschichte des Burschenvereins Ehekirchen war mit Sicherheit das 80-jährige Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe im Jahre 1988. Viele Zeitungs- und Augenzeugenbereichte sowie eine ausführliche Niederschrift im Schriftführerbuch verstärken diesen ersten Eindruck. Nun blicken wir schon in voller Erwartung in Richtung 2008, es sind zwar schon noch ein paar Jahre hin, aber das Fest von '88 kann uns allen ein hervorragendes Beispiel von Zusammenhalt und Brauchtumspflege für das baldige 100-järige Gründungsjubiläum sein.
Die Präses
1908 - 1916 | Pfarrer Josef Korn |
1917 -1931 | Pfarrer Georg Lingg |
1932 | Pfarrer Anton Kellerbohm |
1933 - 1968 | Pfarrer Dr. Anton Troll |
1968 - 1971 | Pfarrer Stefan Schmid |
1971 - 1989 | Pfarrer Georg Kapfer |
1989 - 1990 | Pfarrer Link |
1990 - 1996 | Pfarrer Martin Finkel |
1997 - 2003 | Pfarrer Stephan Spiegel |
Mit der Eintragung der Satzung in das Vereinsregister im Jahre 2003 viel das Amt des Präses weg.